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© Sophie Louise
© Peter Runkewitz
© Peter Runkewitz
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28 November 2022 Stuttgart (DE) - Theaterhaus

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© Sophie Louise

I played a concert at Theaterhaus in Stuttgart (Germany) on the 28th of November 2022 — if you were there it would mean a lot to me if you would share your impressions and thoughts and maybe even some pictures with me!

© Peter Runkewitz
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Your thoughts, memories and pictures

Ein wundervoller Abend - was begann mit einem kleinen Walzer für den recht jungen Gast , entwickelte sich zur pumpenden Maschine. Melodien wuchsen zu Bildern, Räumen, es hätten ruhig die "40 Minuten" werden dürfen, man hätte sich darin wohlig verloren... Ein Erlebnis was nur live geht - und im Detail unwiederbringlich ist - jede Improvisation wächst aus der Inspiration und der Situation: Spielen auf und mit den Instrumenten! (Auch der kleine Knopf für den Zufall gehört dazu: "Little Accidents") Danke für das Event!

— Ulrich Greve

Was soll man machen an einem dunklen, verregneten Montagabend? Zuhause bleiben? Nee! Nach Stuttgart fahren aufs Konzert und sich freuen. Martin Kohlstedt spielt Klavier seit er 12 Jahre alt ist. Er erzählt mir heute, dass auf dem ersten Klavier, auf welchem er spielte, nicht alle Tasten gingen, das schränkte ein, war aber auch gut so, sagt er. Seit 10 Jahren steht er auf der Bühne. Was hat er heute auf der Bühne dabei: Einen Steinway & Sons Flügel. Ich habe ihn nach der Technik gefragt, aber als Laie (wie gendert man das?) nicht alles kapiert...3 Synthesizer, 2 Drumpads, 1 Looper, irgend so eine Box mit 42.000 verschiedenen Sounds und noch son Klaviermischteil, keine Ahnung, auf jeden Fall kamen da die unterschiedlichsten Sounds raus aus dieser Box. Sein Stil: Er improvisiert Vieles aus seiner Wunderbox mit 42.000 Sounds - "Random" ist hier sein Schlagwort. Aber auch Songs wie "LEH" höre ich. Er knüpft viele Sounds übereinander zu einem dichten Soundteppich, vermischt psychedelische Synthie-Klänge mit kräftigem Beat und dem Flügelsound, das macht ihm sichtlich Spaß. "Zuhause noch vor Selbstbewusstsein gesprüht und jetzt bevor man aus dem Vorhang heraus tritt, ihr glaubt ja gar nicht, was da alles so drückt!" "Der Kopf versucht sich die ganze Zeit an sicheren Seilen festzuhalten...Das machen wir aber nicht!" Damit meint er wahrscheinlich sein Improvisieren. Er hat einen eigenen und sympathisch wirkenden Humor und scheint sich selbst nicht ganz so ernst zu nehmen, echt schön, er bringt uns durch seine Art zum Lachen, das tut gut! Ein richtiger Soundtüftler, bei manchen Sounds verzieht er selbst das Gesicht und wählt einen anderen aus. Es hat jemand aus dem Publikum sein Baby mit dabei und nach einem Soundgewitter erkundigt sich Martin Kohlstedt nach dem Baby, ob es ihm gut ginge. Das wäre dann wohl leider doch kein Klavierkonzert!

Manchmal sagt er auch, das ginge noch besser. Beim finalen Stück bricht er sogar mittendrin ab um uns ein abgefahrenes Finale zu liefern. Wir Zuschauer feiern ihn mit Wuhu-Rufen sowie Standing Ovations. Er nimmt das auch auf und selektiert sich nach dem Konzert einzelne Teile, die er zu Stücken zusammenbaut. Er spielt aber auch richtig gut Klavier. Teilweise macht er die Grätsche und spielt gleichzeitig auf dem Flügel und auf dem Synth. Netter Typ im blauen Bluson und cooler Körperhaltung am Klavier, da würde mein Klavierlehrer Schnappatmung bekommen... Die Namen seiner Stücke bestehen zu einem großen Teil aus nur 3 Buchstaben, wie Legobausteine zusammengesetzt aus seinen Improvisationen, sagt er. Cooler Abend, danke Martin Kohlstedt!

— Cornelia Baumann

Live ist anders, live lohnt sich!

Einfach zugucken und mitgehen, wie Martin Kohlstedt aus der Situation und Atmosphäre heraus improvisiert, dazu aus seinem Akustik-Baukasten feinstes Elektrogefrickel herauskramt, kurz verprobt und dann auf die Umlaufbahn schubst, um es am Klavier zu begleiten, laufen zu lassen und wieder einzufangen. Manchmal grüßt aus der Ferne ein vertrautes Stück, aber meistens geht es wuchtiger und experimenteller zu als in den bekannten Aufnahmen. Man möchte tanzen und dann doch wieder nur staunen. Live lohnt sich!

— Hendrik