← Back to main page
© Peter Runkewitz
© Peter Runkewitz
© Peter Runkewitz

29 November 2019 Innsbruck (AT) - Treibhaus Innsbruck

Back to concert list
© Peter Runkewitz

I played a concert at Treibhaus Innsbruck in Innsbruck (Austria) on the 29th of November 2019 — if you were there it would mean a lot to me if you would share your impressions and thoughts and maybe even some pictures with me!

© Peter Runkewitz
© Peter Runkewitz

Your thoughts, memories and pictures

Der Laubbaum

„Das Leben ist wie ein Laubbaum. Er verändert sich alle Monate, wechselt seine Blätter, Farben, seine Seele. Er verändert sich und für uns verändert sich die Perspektive. Das Zimmer wird heller im Winter und dunkler im Sommer. Und der Schnee reflektiert und das Licht projiziert. Das Leben ist ein Laubbaum, welches sich verändert und wir verändern uns mit ihm. Manchmal sehen wir die Veränderung kaum, weil wir so schnell nicht sehen. Manchmal wünschen wir eine Veränderung, aber sie dauert einen ganzen Winter oder länger. Wir wollen oft, dass Dinge sich schneller verändern als wir überhaupt Sachen/Perspektiven/Ideen wahrnehmen können. Wir haben keinen Instinkt mehr für Zeit, weil uns dieser geraubt wurde und wir laufen im Leben oft im Kreis, doch der Kreis bedeutet für uns keine Veränderung. Er ist eine Sackgasse unserer Fantasie, welches von unserer Angst gefüttert und vom Ego bestätigt wird. Diese Angst entsteht und wir sehen aufgrund dieser Vernetzung nicht mehr den Baum. Den Baum unseres Lebens. Welcher rauscht, wenn es windet; seine Blätter verliert, wenn es kalt wird und blüht, wenn Mutter/Vater Natur den Schrei des Lebens gebärt. Wir haben vergessen uns zu fühlen, unsere Stimme zu hören, weil alles so kalt, steril, monoton und europäisch geworden ist. Wir laufen also unserer Angst nach gestopft aus dem Leib des Egos und sind verloren. Betäuben uns mit allem, was unsere eigenen Verbindung durchtrennt. Die Verbindung zum Leben/Lieben/Sein und unseres eigenen internen Laubbaumes. Welcher drauf scheisst, welches Jahrtausend wir schreiben, weil er friert, wenn er fiert; windet, wenn es windet und lacht, wenn die Sonne scheint. Und dann, wenn ich inne halte und die Hektik der Straße für einen Augenblick vergesse und aus dem Fenster blicke, wo ich einen Laubbaum sehe, frage ich mich, was sich all diese Menschen gedacht haben, vor mir, welche einen Laubbaum vor dem Fenster hörten, wie er tanzt. Konnten Sie empor blicken und ihr Leben vergessen? Konnten sie die Melodie, den Tank, den Rhythmus, die Fantasien, die Energie des Baumes und dessen Lied spüren? Was haben sich diese Menschen beim Betrachten des Lebens gedacht? Oft denk ich an Menschen, wie Anne Frank, welche eingesperrt in Raum/Zeit war und aus dem Fenster blickte. Hat sie das Leben gespürt mittels des Baumes? Unser Leben ist ein Baum. Besser gesagt dieser Laubbaum vor meinem Fenster, welchen ich jeden Tag ansehen und der aus meinem Blick meine Ängste projiziert bekommt und ich lache, denn das Leben hat gerade in dem Moment begonnen.“

— Eva